Nicht nur die Temperatur und der Zervixschleim verändern sich im Verlauf des weiblichen Zyklus, auch der Muttermund ist davon betroffen. Diese Veränderungen können durch eine Selbstuntersuchung (Muttermund abtasten bzw. Muttermund ertasten) festgestellt werden und beim Berechnen der fruchtbaren Tage helfen. Frauen mit Kinderwunsch können dadurch die Chance erhöhen, dass Sie schnell schwanger werden. Aber wie muss man genau vorgehen? Der folgende Text wird Sie einführen.
Der Muttermund wird in Bezug auf seine Lage und Festigkeit hin untersucht.
Bei Kinderwunsch ist es besonders wichtig, den Eisprung und die fruchtbaren Tage genauer zu berechnen, um die Chance, schnell schwanger werden zu können, zu erhöhen. Den Muttermund abtasten, kann daher bei der symptothermalen Methode als zusätzliches Fruchtbarkeitsmerkmal beim Berechnen der fruchtbaren Tage helfen. Der Muttermund, auch Gebärmutterhals genannt, wird hierbei in Bezug auf seine Lage und Festigkeit hin untersucht.
Als Alternative zur Zervixschleimbeobachtung kann man den Muttermund abtasten. Dies ist dann besonders der Fall, wenn der Zervixschleim aus bestimmten Gründen nicht ausgewertet werden kann oder wenn zu wenig Zervixschleim gebildet wird.
Beim Muttermund abtasten wird man feststellen, dass der Muttermund umso weicher und geöffneter wird, je näher die fruchtbare Phase rückt. Er ragt außerdem nicht mehr so tief in die Scheide hinein. Der Muttermund ist in dieser Phase verkürzt. Nach dem Eisprung schließt sich der Muttermund und wird wieder hart.
In dieser Phase (direkt nach der Menstruation) wird man beim Muttermund ertasten feststellen, dass er geschlossen, fest und mit den Fingern leichter zu ertasten ist. Er ragt nun in die Scheide hinein.
Direkt nach Ihrer Menstruation sollten Sie erstmals Ihren Muttermund abtasten, damit Sie lernen, die Veränderungen Ihres Zyklus zu erkennen. Ebenso wie die Beobachtung des Zervixschleims erfordert auch das Abtasten vom Muttermund ein bisschen Übung.
Sie sollten einmal am Tag Ihren Muttermund ertasten. Am besten mit demselben Finger und in der gleichen Position, um Veränderungen sofort bemerken zu können.
Nehmen Sie entweder eine leicht gebeugte Haltung ein oder stellen Sie einen Fuß beispielsweise auf einen Stuhl. Aber auch in der Hocke, im Liegen oder Sitzen können Sie den Muttermund abtasten.
Führen Sie ein oder zwei saubere Finger (Zeige- und Mittelfinger) in die Scheide ein. Bewegen Sie diese nach oben und ein wenig nach hinten. Mit kreisenden Bewegungen wird es Ihnen sicherlich leichter fallen, den Muttermund ertasten zu können. Bitte achten Sie darauf, vor der Selbstuntersuchung Ihre Blase zu entleeren.
Der Muttermund ragt ähnlich wie ein Zapfen in die Scheide. Wenn Sie den Muttermund ertastet haben, suchen Sie die Öffnung des Muttermundes, die ähnlich wie ein Grübchen ist. So können Sie den Öffnungsgrad des Muttermunds feststellen. Nun tasten Sie den Rand des Muttermunds ab; eine eher harte Beschaffenheit deutet auf die unfruchtbare Zyklusphase hin, während ein eher weicher Muttermund auf die fruchtbare Phase hinweist.
In manchen Fällen gestaltet es sich schwieriger, den Muttermund zu ertasten, da er beispielsweise nach Geburten durch Risse verändert sein kann. Die Öffnung des Muttermunds kann bei Frauen, die bereits Kinder bekommen haben, auch die Form eines Schlitzes haben. In manchen Fällen ist der Muttermund zudem nie ganz geschlossen, sondern leicht offen. Daher sollte man direkt nach der Menstruation den Muttermund ertasten.
Tragen Sie Ihre Beobachtungen auf dem Zyklusblatt ein, auf dem Sie auch die Werte Ihrer Körpertemperatur festhalten, nachdem Sie den Muttermund ertasten konnten. Hier gibt es eine extra Spalte für die Muttermundabtastung. Für die Auswertung der Temperaturwerte und der Beobachtung des Muttermunds gibt es feste Regeln, um die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage berechnen zu können.
Um sich die Zettelwirtschaft zu sparen, können Sie einen Zykluscomputer nutzen. Dieser ist mit einem Thermometer ausgestattet, misst und speichert Ihre Basaltemperatur sofort. Zudem können Sie die Beschaffenheit Ihres Muttermunds ebenfalls eintragen und festhalten, um Ihren Eisprung gezielter vorauszusagen. Beide Werte können jederzeit nachgeguckt werden.